17.3.1895
Der Schullehrer Schmiedl spricht auf der Wanderung durch den Wienerwald mit seinem Wandergenossen Katz über „Arbeiterwandern“.
22.-24.3.1895
Im März inseriert der Sozialist, Freidenker und Lehrer Georg Schmiedl drei Tage lang in der Arbeiterzeitung, um Gleichgesinnte zur Gründung einer touristischen Gruppe zu finden. 30 Interessenten melden sich.
25.3.1895
Drei schrieben sofort: Josef Rohrauer, sein Vater Alois und Karl Renner. Das Schreiben geht bei dem Inserenten ein: „Bezugnehmend auf die Annonce in der Arbeiter-Zeitung vom 22. und 23. März teilen wir in der Absicht, an der zu gründenden touristischen Gruppe uns zu beteiligen, unsere Adresse mit: Josef Rohrauer, stud.-phil., Alois Rohrauer, Metallarbeiter, Karl Renner, stud.-jur., Wien VIII, Stolzenthalergasse 14.“
28.3.1895
Am 28. März fand im Extrazimmer des Gasthauses „Zum silbernen Brunnen“ in der Berggasse 5 die erste Besprechung statt, an der etwa vierzig Interessenten teilnahmen. In den Gründungsausschuss (Dreierkomitee) wurden Alois Rohrauer, Anton Kreuzer und Leopold Happisch gewählt. Karl Renner entwarf die Statuten der NaturFreunde, die zu diesem Zeitpunkt noch „Touristische Gruppe der Sozialdemokraten“ hießen.
18.4.1895
Erste größere Zusammenkunft. Der Vereinsname „Die NaturFreunde“ wird geschaffen.
16.9.1895
Im September gründen 185 Männer und Frauen in Wien den „Touristenverein Die NaturFreunde“. Erster Obmann: Alois Rohrauer. Karl Renner entwirft das Symbol des neuen Vereins. Der Handschlag samt den drei Alpenrosen steht für die Solidarität der Arbeiterbewegung. Der neue Verein brauchte schnellstens ein Abzeichen. Es war Renners Idee, das Symbol des Handschlags mit den drei Alpenrosen zu kombinieren. Der erste Entwurf wurde von ihm selbst gezeichnet. Vermutlich waren die „Modelle“ dafür die Hände von Louise Renner und Alois Rohrauer.
14.1.1900
Auf der Gründungsveranstaltung der Ortsgruppe Graz stellt der NaturFreund Alois Schnepf den Antrag, den Gruß „BergFrei“ als Losung für die steiermärkischen Gruppen zu bestimmen. Dieser NaturFreunde-Gruß wird von der zentrale in Wien als Erkennungs-Symbol für die Organisation übernommen.
27.7.1905
Gründung der Ortsgruppe München, der ersten außerhalb Österreichs.
1911
Wird als erste Gruppe im Rheinland, die Ortsgruppe Köln gegründet.
1912
Folgten Ortsgruppen Gründungen in Solingen, Bonn, Düren, Düsseldorf und Barmen. So entsteht der „Naturfreunde – Rheingau“ auch „Gau Rheinland“ genannt“. In den ersten Jahren gehören hierzu neben der preußischen Rheinprovinz auch Hessen – Nassau und Westfalen.
1913
Gründet sich im westfälischen Bereich als erste die OG Hagen. Pfingsten beschließt die Hauptversammlung der Naturfreunde-Organisation (heute NFI) eine neue Gau-Einteilung für Deutschland, Gau 6 heißt danach: „Niederrhein – Westfalen“
1915
Gründung der Ortsgruppe Essen. Am 15.Dezember 1915 wurde die Ortsgruppe von zwölf zum Teil Zugereisten und vom Militär überwiesenen Genossen gegründet. Zum ersten Vorsitzenden wurde Albert Steinkrüger gewählt.
1918
Die Ortsgruppe wird Mitglied im Essener Arbeiter-Sportkartell (Zusammenschluss sozialdemokratischer Kultur- und Sportorganisationen).
6.1919
Es wird beschlossen ab 1921 stadtteilbezogene Bezirksgruppen zu bilden.
1920
Angeregt und unterstützt durch die NaturFreunde Ortsgruppe Essen werden Ortsgruppen in Bochum, Gelsenkirchen, Steele und Kettwig gegründet. Die NaturFreunde-Idee fiel im Ruhrgebiet auf fruchtbaren Boden.
1920
Mitte 1920 bis Mitte 1924 – nur mit kurzer Unterbrechung 1922 – Karl Thiermann Vorsitzender der OrtsgruppeEssen. Ihm gelang die Organisation der Expansion und die Gründung der Bezirksgruppen.
1921
Die ersten Bezirksgruppen wurden als Essen-Innenstadt (ehem. Essen-Altstadt), Essen-West und Altenessen eingerichtet.
1921
Eine Naturkundliche Gruppe der NaturFreunde in Essen entsteht. Sie besteht bis in die 1930-er Jahre. In Franz Steinhage fand die Gruppe eine interessierte und sehr kompetenten Leitung.
1921
In Essen wird eine eigene Jugendgruppe gegründet. Im Bericht von Franz Sommer in der Schrift zum 10-jährigen Jubiläum der OG Essen heißt es: Eine schwere Geburt war die Jugendgruppe. Es waren Freunde und Gegner vorhanden, so daß sich die Sache länger als ein Jahr hinzog, bis sie klar war. Es hatten sich eine Reihe Jungen und Mädchen in der Arbeiterjugend überworfen und waren ausgetreten. Und nun standen wir vor der Frage, überlassen wir sie ihrem Schicksal? Sie wollten nämlich, wenn sie die Gründung einer Jugendgruppe ablehnten, einen Wanderclub für sich selber gründen. Und da entschlossen wir uns dann und bildeten eine Jugendgruppe.
1921
Gründung NaturFreunde Ortsgruppe Steele-Königssteele. Aug. 1921 – Mandolinen-Gruppe beschließt den NaturFreunden beizutreten, am 2.9.1921 Bestätigung des NaturFreunde-Gau Rheinland.
1922
Weitere Einrichtungen von Bezirksgruppen der Ortsgruppe Essen: Borbeck und Altendorf.
1923
Gründung der NaturFreunde Ortsgruppen Katernberg, Kettwig, Kupferdreh (Orte, die damals noch nicht zum Stadtgebiet von Essen gehörten).
Ende 1923
NaturFreunde Ortsgruppe Essen – die Mitgliederzahl ist auf ca. 700 angestiegen (von ca. 200 Ende 1922)
1924
Gründung einer Wandersport-Gruppen Essen.
1924
Einrichtung der NaturFreunde Bezirksgruppe Frintrop
22.8.1924
Der „Übertragsvertrag“ zwischen dem Landwirt Friedrich Langenkamp in Kuhlendahl und dem Touristenverein Die Naturfreunde zu Tönisheide wird geschlossen. Das Naturfreundehaus Tönisheide entsteht.
1924
Einige NaturFreunde Bezirksgruppen im Stadtgebiet Essen sowie Ortsgruppen im Landkreis lösen sich wieder auf: Kettwig, Kupferdreh und Werden.
1924 bis 1926
Vorsitzender der Ortsgruppe Essen ist Johann Broßmann.
Jan. 1925
Franz Steinhage – naturkundliche Gruppe Essen – federführend verantwortlich für die Ausrichtung einer naturkundlichen Konferenz des Gaues Rheinland
12.06.1925
Auszug aus der Velberter Morgen Zeitung: Inmitten der Bergischen Landschaft gelegen, umrahmt von Feldern und Wäldern heimatlicher Erde, auf einsamer, stiller Höhe im Tönisheider Wald – im Volksmund „Am Brunkopp“ genannt – ist, fast unbemerkt von der Mit- und Umwelt, das Wander- und Ferienheim Tönisheide entstanden. Noch ist es nicht vollendet, noch müssen viele Stunden fleißigen Schaffens geleistet werden, ehe das Heim vollkommen ist.
23.8.1925
Die Ortsgruppe Essen feiert 10-jähriges Bestehen im Gewerkschaftssaal mit einem großen Fest.
1926 bis 1928
NaturFreunde Ortsgruppe Essen: Vorsitzender ist Oskar Ruthenfranz.
1926
Gründung einer NaturFreunde Wintersportgruppe in Essen.
1927
Die Bezirksgruppe Essen-West löst sich auf.
1927
Fertigstellung des Naturfreundehauses Tönisheide.
1928
Die Bezirksgruppe Essen-West gründet sich neu.
1928
Erste Planungen zum Bau eines Naturfreundehauses der NaturFreunde Essen.
1929
Die NaturFreunde Ortsgruppe Steele wird nach Eingemeindung nach Essen eine Bezirksgruppe der NaturFreunde Essen.
1931
Die Bemühungen um ein eigenes Naturfreundehaus der Ortsgruppe Essen führen zum Erfolg. Es erfolgt die endgültige Unterzeichnung eines Pachtvertrages mit der Stadt Essen über das schöne Wald-Gelände am Flughafen Essen / Mülheim. Das schöne Waldgelände am Flughafen Essen / Mülheim und die konkreten Bauaktivitäten, erhöhten die Attraktivität der Essener Ortsgruppe. Dieses und die konkreten Bautätigkeiten führen zur Wiedergründung bzw. Neugründung einiger Bezirksgruppen.
1932
Einweihung des Naturfreundehaus Essen (Ruhrtalhaus).
1932
Gründung der NaturFreunde Bezirksgruppe Karnap und Essen-Nord.
1933
Das Vorläufige Ende der NaturFreunde-Organisation in Essen
Nach der Machtergreifung der Nazis die Vereinsarbeit gewaltsam unterdrückt, die NaturFreunde verboten und der Verein am 19.09.1933 aufgelöst. Unser Häuserwerk wird enteignet, das Vereinsvermögen beschlagnahmt. Verschiedenste Tarnungen sorgten aber für weiteren Zusammenhalt. Viele Freunde gehen in den antifaschistischen Widerstand und werden politisch verfolgt.
Die NaturFreunde-Bewegung war zerschlagen. Die sozialen Kontakte der NaturFreunde erwiesen sich als stark genug, so daß nach der Niederlage des Faschismus recht schnell wieder ein vielfältiges Gruppenleben aufgebaut werden konnte.
1945
Von den Naturfreunden in Amerika kommt eine Botschaft an die ehem. NaturFreunde in Deutschland, die NaturFreunde-Organisation wieder zu gründen. Die amerikanischen NaturFreunde haben das amerikanische Kriegsministerium und den Außenminister aufgefordert, der Wiedergründung von NaturFreunde-Gruppen in Deutschland keine Hindernisse in den Weg zu legen und das von den Nazis beschlagnahmte Eigentum zurückzuerstatten. Diese Botschaft wurde am 30. Oktober 1945 in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht.
1945
Am 16.9.1945 trafen sich die 15 „letzten vor und die ersten NaturFreunde nach dem Krieg“ unter Initiative von Emil Lappan um die NaturFreunde Ortsgruppe Essen neu zu gründen.
11.11.1945
Im November fanden sich wieder 12 Naturfreunde, um die Steeler Bezirksgruppe neu zu gründen.
1945
Neugründung der Bezirksgruppe Essen-West.
1945
Gleich nach 1945 begannen die Tönisheider NaturFreunde nach der Rückgewinnung des Hauses mit dem Wiederaufbau, unterstützt von der Velberter Gruppe. Leider konnten diese Gruppen das Haus wegen der umfangreichen Arbeiten und der geringeren Mitgliederzahlen dieses Haus nicht halten und stellten es dem Landesverband Rheinland zur Verfügung, der es mehreren NaturFreunde Gruppen anbot.
1948
Bis in die 60er Jahre zieht sich der Prozess der Rückführung der meisten enteigneten Häuser. Die drei Landesverbände in NRW: Rheinland, Westfalen und Teutoburger Wald-Weserbergland schließen sich im Erwachsenen- und Jugendbereich zu einer Arbeitsgemeinschaft Nordrhein-Westfalen zusammen.
50er
Mitte der 50er ein Großteil der Mitglieder aus Essen-West schließt sich der Bezirksgruppe Frohnhausen an.
1955
Wird die „Landesgruppe NRW e.V.“, mit Sitz in Köln, mit eigener Satzung in das Vereinsregister eingetragen. Hier arbeiten alle drei Landesverbände auf der politischen Ebene zusammen.
1961
Bezirksgruppe Frohnhausen wird eine eigenständige Ortsgruppe.
1962/64
Aufnahme der nun selbstständigen NaturFreunde Ortsgruppe Essen-Kray/Steele e.V. in den Landesverband.
1963
NaturFreunde Deutschlands: Bildung der Arbeitsgemeinschaft für Familienferien und Familienerholung zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO).
1965
Übernahme eines Hauses in Erbacht an der Wienenbuschstraße und Umbau zum Naturfreundehaus Wienenbusch.
1969
NaturFreunde Essen-Kray/Steele übernehmen das Naturfreundehaus Tönisheide.
2009
Auflösung der NaturFreunde Ortsgruppe Essen-Frohnhausen. Zurückgabe des Naturfreundehaus Wienenbusch an die Stadt Essen.
2019
Gründung der NaturFreunde Ortsgruppe Essen-West.
2019
Gründen sich aus den Kinder- und Jugendgruppen der NaturFreunde Essen-Kray/Stelle und Essen-West heraus der Naturfreundejugend Kreisverband Essen. Dieser vertritt die Interessen der Kinder- und Jugendgruppen seitdem gebündelt.
2020
Beschluss zur Gründung einer Bezirksgruppe auf der Margarethenhöhe, durch die NaturFreunde Essen-West.
2020
Anriss des ehem. Naturfreundehaus Wienenbusch in Essen-Fulerum
2021
Gründung der NaturFreunde Bezirksgruppe Margarethenhöhe der NaturFreunde Essen-West.
2022
Beschluss zur Gründung einer Bezirksgruppe in Altendorf/Frohnhausen, durch die NaturFreunde Essen-West.
2022
Gründung der NaturFreunde Bezirksgruppe Altendorf/Frohnhausen, der NaturFreunde Essen-West.
23.03.2023
Auf der Mitgliederversammlung schließen sich die NaturFreunde Essen-Kray/Steele und NaturFreunde Essen-West zusammen. Beide Ortsgruppen geben sich einen neuen Namen, die NaturFreunde Essen-West/Ost sind geboren.