Es fällt auf, dass in den letzten Jahrzehnten der Anteil der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) an der Wirtschaftsentwicklung zwar schnell gestiegen ist, aber auch der Druck auf lokale und globale Ökosysteme durch den Menschen weiter zugenommen hat. Dabei ist unbestritten, dass der Einsatz von IKT und die Digitalisierung Werkzeuge bereithalten, die sinnvoll zur Erreichung ökologischer gesellschaftlicher Ziele genutzt werden könnten. Demgegenüber zeigt die tatsächliche Entwicklung, dass die vielbeschworenen Effizienzgewinne durch Digitalisierung, die vor allem zur Verringerung ökologisch nachteiliger Auswirkungen führen sollten, bisher wenig zur Umweltentlastung beigetragen haben. Im Gegenteil: Die fehlende Verzahnung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit hat zu einem massenhaften und gegenüber den ökologischen Grenzen unreflektierten Einsatz geführt. So führen die Verbreitung des Internets, die zunehmende Zahl der Cloud-Anwendungen und erst recht KI und Big Data zu einem Mehrverbrauch an Energie. Diesen Energieverbrauch merken die einzelnen Nutzer:innen nicht, er ist bedingt durch die Gesamtstruktur des Internets. So kosten 200 Google-Anfragen etwa so viel Strom wie das Bügeln eines Hemdes. Die mögliche Entlastung der Umwelt durch die Ausnutzung der Effizienzgewinne wurde deutlich überkompensiert.