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WIR SAGEN NEIN ZU GEWALT UND SEXISMUS

WIR SAGEN NEIN ZU GEWALT UND SEXISMUS

Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Problem. Hilfe und Schutz bei Gewaltbetroffenheit ist eine staatliche Verpflichtung. Jede Frau, die von häuslicher Gewalt betroffen ist, muss unabhängig von Einkommen und Vermögen, Herkunftsort und Wohnsituation sowie Aufenthaltsstatus in einer akuten Situation Zugang zu einer Schutzeinrichtung erhalten. Strukturelle Diskriminierung von und Gewalt gegen Frauen dürfen von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden. Wer eine gerechtere Gesellschaft will, muss sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt einsetzen. Am 25.11. protestieren Menschen weltweit unter für „Stopp Gewalt gegen Frauen“.

Die Zahl der Opfer von Häuslicher Gewalt lag im Jahr 2022 bei 240.547 Opfern und ist damit um 8,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 gestiegen.

Der Bericht des Bundeskriminalamtes untermauert außerdem die ernste Lage: Statistisch gesehen werden jede Stunde mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Fast täglich versucht ein Partner oder Ex-Partner, eine Frau zu töten. 2022 wurden 157.818 Fälle von Gewalt in Partnerschaften registriert, was einen Anstieg um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Von den Tatverdächtigen bei Partnerschaftsgewalt sind 78,3 Prozent Männer, im Gesamtbereich der Häuslichen Gewalt 76,3 Prozent.

Fast alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Mensch Opfer von Häuslicher Gewalt. Jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Expartner eine Frau zu töten. Die deutlich gestiegenen Zahlen zeigen die traurige Realität: Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches und alltägliches Problem. Sie wird ausgeübt, um Macht über Frauen aufrechtzuerhalten.

Aber nicht nur im häuslichen Kontext, auch im öffentlichen Raum gehört Gewalt in der für viele Frauen, Mädchen und queere Menschen zum Alltag.

  • 58% der Frauen in Deutschland meiden nachts bestimmte Straßen, Plätze oder Parks. 52% meiden nachts den ÖPNV.
  • Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Das sind mehr als 12 Millionen Frauen.
  • Alle 4 Minuten erlebt eine Frau Partnerschaftsgewalt in Deutschland.

Auf der ganzen Welt erleben und fürchten Frauen, Mädchen und queere Menschen psychische, körperliche und sexualisierte Gewalt im öffentlichen Raum. Die Formen reichen von sexualisierten Sprüchen und anzüglichen Gesten über Online-Hass bis hin zu Vergewaltigung und Femizid. Geschlechtsspezifische Gewalt findet auf der Straße und in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Schulen und am Arbeitsplatz, in Institutionen und Behörden sowie in der digitalen Welt statt.

Laut einer 7 Umfrage von UN Women UK aus 2021 haben 97% der Frauen zwischen 18 und 24 bereits sexualisierte Gewalt in Form von Belästigungen im öffentlichen Raum erlebt. 7 Neun von zehn Frauen weltweit geben an, sich an öffentlichen Orten unsicher zu fühlen.

Möglichkeiten, wie Sie sich in Ihrem Alltag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen einsetzen können:

  1. Hören Sie zu und glauben Sie den Überlebenden.
  2. Erkennen Sie Gewalt und kennen Sie Hilfsmöglichkeiten.
  3. Machen Sie auf Gewalt aufmerksam und sprechen Sie darüber.
  4. Verstehen Sie Einvernehmlichkeit (Consent) und setzen Sie sie um.
  5. Setzen Sie sich im Alltag gegen Sexismus und „Rape Culture“ ein.
  6. Ziehen Sie andere zur Rechenschaft.
  7. Üben Sie politischen Druck aus.
  8. Unterstützen Sie Frauenrechtsorganisationen finanziell.

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