NaturFreunde distanzieren sich vom Aufruf des Bundesvorstands zur Demo „Aufstand für den Frieden“
Die NaturFreunde Essen-West schließen sich der klaren kritischen Haltung der Naturfreunde Thüringen zum Aufruf des NaturFreunde Deutschlands-Bundesvorstands zur Demo „Aufstand für den Frieden“ an.
NaturFreunde Thüringen, ebenso wie wir, die NaturFreunde Essen-West kritisieren den Aufruf des NaturFreunde-Bundesvorstands zur Demo „Aufstand für den Frieden“ - Ohne Souveränität einer freien Ukraine kann es keinen Frieden geben!
Wir NaturFreund*innen streben eine Welt in Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung für alle Menschen an und stehen deshalb seit jeher in einer antimilitaristischen und internationalistischen Tradition. Der imperialistische Angriffskrieg der russischen Staatsführung gegen die Ukraine steht diesem Ziel konträr entgegen. Wir verurteilen daher die Angriffe Russlands gegen die Ukraine und wissen, dass das Selbstverteidigungs- und Selbstbestimmungsrecht der Ukraine elementar ist.
Wir verurteilen jede Verharmlosung dieses Krieges, auch wenn diese in vermeintlich pazifistischem Gewand erscheint. Es ist politisch verfehlt, Friedensverhandlungen zu fordern, wenn man damit meint, dass die Ukraine die Waffen niederlegen soll. Frieden kann es sofort geben, wenn Russland die Angriffe einstellt, die besetzten Gebiete in der Ukraine räumt und den Krieg beendet.
Wir können daher nicht nachvollziehen, wieso der Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands für die heutige von Sarah Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierte Demonstration „Aufstand für den Frieden“ aufruft. Denn diese Demonstration widerspricht den Grundsätzen und der Haltung, für die wir als NaturFreund*innen stehen. Das Recht auf Selbstverteidigung der Ukraine infrage zu stellen, ist mit unserer Haltung nicht zu vereinbaren. Wir distanzieren uns ausdrücklich von dem Vorgehen des NaturFreunde-Bundesvorstands und unseres Bundesvorsitzenden Michael Müller.
Dieses Wochenende treffen sich der Landesvorstand der NaturFreunde Thüringen, Vertreter*innen der Landesleitung der Naturfreundejugend Thüringen sowie Hauptamtliche zu ihrer jährlichen Klausurtagung im Naturfreundehaus Königstein. Wir nutzen diese Gelegenheit, um ausführlich über unsere verbandliche Positionierung zum Angriffskrieg gegen die Ukraine und unsere Reaktion auf das untragbare Vorgehen des Bundesvorstands zu besprechen. Für uns ist nicht verhandelbar: Wir stehen solidarisch an der Seite der Menschen in der Ukraine.